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Seit 2019 ist der Marderhund als invasive Art von unionsweiter Bedeutung gelistet und steht im Verdacht, einen negativen Einfluss auf die heimische Biodiversität zu haben sowie die menschliche & tierische Gesundheit zu gefährden. In dieser Studie wurden 73 Marderhunde aus Deutschland auf ihre Parasitierung und Ernährung untersucht. Es konnten 20 Parasitenarten identifiziert werden, von denen 6 ein humanpathogenes Potenzial aufweisen, z.B. Echinococcus multilocularis. Auch wurde die Prädation auf eine Vielzahl von Tieren nachgewiesen, darunter geschützte Arten wie der Grasfrosch. Zusätzlich konnte ein Zusammenhang zwischen Ernährung und Parasitierung abgeleitet werden.
Schantz AV, Dörge, DD, Peter N, Klimpel S (2023). The hidden threat: Exploring the parasite burden and feeding habits of invasive raccoon dogs (Nyctereutes procyonoides) in central Europe. International Journal for Parasitology: Parasites and Wildlife 22, 155–166. https://doi.org/10.1016/j.ijppaw.2023.10.004
Schantz AV, Dörge, DD, Peter N, Klimpel S (2023). The hidden threat: Exploring the parasite burden and feeding habits of invasive raccoon dogs (Nyctereutes procyonoides) in central Europe. International Journal for Parasitology: Parasites and Wildlife 22, 155–166. https://doi.org/10.1016/j.ijppaw.2023.10.004
Der aus Asien stammende Marderhund Nyctereutes procyonoides ist eine invasive Art, die sich zunehmend in Europa ausbreitet. Damit verbunden ist u.a. das Risiko, diverse Krankheitserreger einzuschleppen und zu verbreiten, wie beispielsweise den Fuchsbandwurm oder Trichinen. Ziel dieser Studie aus Rumänien war es, das Vorkommen von Trichinella-Larven in dort vorkommenden Marderhunden zu untersuchen, indem Muskelgewebe künstlich verdaut wurde und Larven durch Multiplex-PCR amplifiziert und sequenziert wurden. Dadurch konnte erstmals Trichinella britovi in Marderhunden in Rumänien nachgewiesen werden, was die Rolle des Marderhundes als Vektor für Krankheitserreger bekräftigt.
Marin AM, et al. 2023. The First Identification of Trichinella britovi in the Raccoon Dog (Nyctereutes procyonoides) in Romania. Pathogens 12, 1132. https://doi.org/10.3390/pathogens12091132
Marin AM, et al. 2023. The First Identification of Trichinella britovi in the Raccoon Dog (Nyctereutes procyonoides) in Romania. Pathogens 12, 1132. https://doi.org/10.3390/pathogens12091132
Der in Europa invasive Waschbär breitet sich in seinem neuen Verbreitungsgebiet weiter aus. Als Träger diverser Parasiten und anderer Krankheitserreger steht er im Verdacht, eine Gefahr für die Gesundheit darzustellen. In diesem Hinblick wurden in der vorliegenden Studie zwischen 2019 und 2020 102 Waschbären aus Baden-Württemberg auf Darmparasiten untersucht. Es wurden vier Nematoden- und je drei Cestoden- und drei Trematodenarten gefunden. Hierbei waren von den untersuchten Waschbären 72,3% mit mindestens einer der Parasitenarten befallen. 6 der identifizierten Parasitenarten weisen ein humanpathogenes Potential auf. Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass vom Waschbären durchaus ein Infektionsrisiko ausgehen kann.
Reinhardt NP, Wassermann M, Härle J, Romig T, Kurzrock L, Arnold J, Großmann E, Mackenstedt U, Straubinger RK (2023) Helminths in Invasive Raccoons (Procyon lotor) from Southwest Germany. Pathogens. 12(7):919. https://doi.org/10.3390/pathogens12070919
Reinhardt NP, Wassermann M, Härle J, Romig T, Kurzrock L, Arnold J, Großmann E, Mackenstedt U, Straubinger RK (2023) Helminths in Invasive Raccoons (Procyon lotor) from Southwest Germany. Pathogens. 12(7):919. https://doi.org/10.3390/pathogens12070919