Sie kamen nicht freiwillig. Die ersten Waschbären wurden als Pelzlieferanten nach Deutschland verfrachtet. Man züchtete sie kommerziell. Einige wenige allerdings wurden zur vermeintlichen Bereicherung der heimischen Fauna gezielt ausgesetzt, so wie 1934 am Edersee in Nordhessen. Dort waren die Lebensbedingungen offenbar gut. Die Tiere pflanzten sich fort und begannen, sich langsam auszubreiten. In den Wirren des Kriegsendes gelangten 1945 östlich von Berlin weitere Waschbären in die Freiheit. Auch diese wurden ansässig.
Währenddessen fand rund tausend Kilometer ostwärts die Ansiedlung einer weiteren Tierart statt. Der aus Ostasien stammende Marderhund (Nyctereutes procyonoides), auch Enok genannt, sollte damals helfen, die Pelzindustrie im Westen der Sowjetunion anzukurbeln. Dazu wurden Tausende Exemplare ausgewildert. Bald tauchten die Vierbeiner auch in Finnland und Schweden auf.