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25/04/2024
In gewässerassoziierten Naturschutzgebieten wurden 108 Waschbären (Procyon lotor) auf ihre Prädation und möglichen Auswirkungen auf heimische Tierarten untersucht. Zur Bestimmung der Nahrung wurden Magen- und Kotproben analysiert. Zusätzlich wurde die Parasitenfauna aufgenommen, da durch die spezifischen Lebenszyklen Rückschlüsse auf weitere Nahrungsorganismen gezogen werden können. Nachweise wie Erdkröte Bufo bufo oder Teichmolch Lissotriton vulgaris, ebenso Parasiten wie Euryhelmis squamula zeigen, dass durch Waschbären ein Prädationsdruck auf sensible Arten, besonders Amphibien ausgeht. Drei Parasiten Hymenolepis erinacei, Physocephalus sexalatus und Pomphorhynchus laevis wurden neu für den Waschbären in Europa nachgewiesen.

Peter N, Schantz AV, Dörge DD, Steinhoff A, Cunze S Skaljic A, Klimpel S. 2024. Evidence of predation pressure on sensitive species by raccoons based on parasitological studies. International Journal for Parasitology: Parasites and Wildlife, 100935.
25/04/2024
Der in Europa invasive Waschbär Procyon lotor breitet sich immer weiter aus. Als Träger diverser Parasiten und anderer Krankheitserreger steht er im Verdacht, eine Gefahr für die Gesundheit von Mensch, Haus-, Nutz- und Wildtieren darzustellen. In diesem Hinblick wurden in der vorliegenden Studie zwischen 2019 und 2020 102 Waschbären aus Baden-Württemberg auf Darmparasiten untersucht welche sowohl morphologisch, als auch genetisch identifiziert wurden. Es wurden vier Nematoden- und je drei Cestoden- und drei Trematodenarten gefunden. Hierbei waren von den untersuchten Waschbären 72,3% mit mindestens einer der Parasitenarten befallen. 6 der Parasitenarten weisen ein humanpathogenes Potential auf. Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass vom Waschbären durchaus ein Infektionsrisiko ausgehen kann.

Reinhardt NP et al. (2023) (2023) Helminths in Invasive Raccoons (Procyon lotor) from Southwest Germany. Pathogens. 12(7):919. https://doi.org/10.3390/pathogens12070919
08/10/2023
Seit 2019 ist der Marderhund als invasive Art von unionsweiter Bedeutung gelistet und steht im Verdacht, einen negativen Einfluss auf die heimische Biodiversität zu haben sowie die menschliche und tierische Gesundheit zu gefährden. In dieser Studie wurden 73 Marderhunde aus Deutschland auf ihre Parasitierung und Ernährung untersucht. Es konnten 20 Parasitenarten identifiziert werden, von denen 6 ein humanpathogenes Potenzial aufweisen, z.B. Echinococcus multilocularis. Auch wurde die Prädation auf eine Vielzahl von Tieren nachgewiesen, darunter geschützte Arten wie der Grasfrosch. Zusätzlich konnte ein Zusammenhang zwischen Ernährung und Parasitierung abgeleitet werden.

Schantz AV, Dörge, DD, Peter N, Klimpel S (2023). The hidden threat: Exploring the parasite burden and feeding habits of invasive raccoon dogs (Nyctereutes procyonoides) in central Europe. International Journal for Parasitology: Parasites and Wildlife 22, 155–166. https://doi.org/10.1016/j.ijppaw.2023.10.004