Der Marderhund ist Wirt und Überträger für eine Vielzahl von Krankheitserregern. Ob er an der Übertragung von Coronaviren auf den Menschen beteiligt ist, ist noch nicht eindeutig geklärt. Die Autoren der vorliegenden Studie haben erstmals das gesamte Erbgut des Marderhundes (Nyctereutes procyonoides) sequenziert und genetische Belege dafür gefunden, dass er SARS-CoV-2 übertragen kann. Im Genom des Marderhundes haben sie die Gene für zwei Membranproteine nachgewiesen, an die SARS-CoV-2 andocken kann. Eines der Marderhund-Membranproteine bindet mit größerer Affinität an das Spike-Protein von SARS-CoV-2 als das bei Verwandten wie Füchsen und Wölfen oder bei Fledermäusen und asiatischen Schuppentieren der Fall ist.
Chueca LJ et al. (2021) De novo Genome Assembly of the Raccoon Dog (Nyctereutes procyonoides). Frontiers in Genetics 12:658256
Chueca LJ et al. (2021) De novo Genome Assembly of the Raccoon Dog (Nyctereutes procyonoides). Frontiers in Genetics 12:658256
In dieser Publikation haben die Autoren die aktuellen klimatischen Nischen vom Waschbär (Procyon lotor) und Marderhund (Nyctereutes procyonoides) in ihren heimischen Verbreitungsgebieten in Nordamerika und Asien charakterisiert und sie mit den Nischen in Europa verglichen, wobei sie auch die klimatische Eignung prognostizierten. Ziel war es, geeignete Lebensräume jenseits ihrer derzeitigen Verbreitungsgebiete ausfindig zu machen und zu beurteilen, wo eine Ausdehnung des Verbreitungsgebiets zu erwarten ist. Die hohe Nischenausschöpfung beider Arten in Europa deutet auf ein Expansionspotenzial über ihre derzeitigen Verbreitungsgebiete hinaus hin.
Kochmann J et al. (2021) Climatic niche comparison of raccoons Procyon lotor and raccoon dogs Nyctereutes procyonoides in their native and non-native ranges. Mammal Review 51:585-595
Kochmann J et al. (2021) Climatic niche comparison of raccoons Procyon lotor and raccoon dogs Nyctereutes procyonoides in their native and non-native ranges. Mammal Review 51:585-595
Die Ausdehnung des Verbreitungsgebiets des Goldschakals (Canis aureus) in ganz Europa hat zu Konflikten geführt, die durch den internationalen Schutzstatus und die wahrgenommenen Auswirkungen auf Nutztiere und einheimische Beutetierarten gekennzeichnet sind. Die meisten mitteleuropäischen Länder haben den Goldschakal noch nicht in ihre nationale Liste der vorkommenden einheimischen Arten aufgenommen. Dennoch entstehen rechtliche Verpflichtungen, sobald sich Goldschakale in einem bestimmten Land ansiedeln. In dem wissenschaftlichen Artikel werden die Rechtslage und Managementstrategien zum Vorkommen, der weiteren Verbreitung sowie dem Schutz des einwandernden Goldschakals in Europa zusammenfassen dargestellt.
Hatlauf J et al. (2021) New rules or old concepts? The golden jackal (Canis aureus) and its legal status in Central Europe. European Journal of Wildlife Research 67:25
Hatlauf J et al. (2021) New rules or old concepts? The golden jackal (Canis aureus) and its legal status in Central Europe. European Journal of Wildlife Research 67:25