Publikations-Ticker

19/11/2022
In der vorliegenden Studie wurden Proben von Waschbären (Procyon lotor) und Marderhunden (Nyctereutes procyonoides) auf das Vorhandensein von SARS-CoV-2 und WNV-Infektionen untersucht. Anhand der molekularbiologischen und serologischen Daten konnte ein Befall dieser beiden Wildtierarten nachgewiesen werden. Bei künftigen Untersuchungen müssen diese invasiven Raubtierpopulationen im Auge behalten werden, zumal der enge Kontakt dieser Tiere mit dem Menschen, vor allem in städtischen Gebieten, die Übertragung von Tier auf den Menschen zu einer Herausforderung für die menschliche Gesundheit machen würde.

Keller M, Peter N, Holicki CM, Schantz AV, Ziegler U, Eiden M, Dörge DD, Vilcinskas A., Groschup MH, Klimpel S (2022) SARS-CoV-2 and West Nile Virus Prevalence Studies in Raccoons and Raccoon Dogs from Germany. Viruses 14 (11):2559 https://doi.org/10.3390/v14112559
04/08/2022
Wilde Raubsäuger gelten als potentielle Überträger vieler Parasiten und Pathogene, die Zoonosen zwischen domestizierten sowie Wildtieren und Menschen auslösen können. Um diese Zusammenhänge der Übertragung und das ausgehende Risiko besser verstehen zu können wurde in dieser Studie die Helminthenfauna von Raubsäugern und Hunden aus West-Estland verglichen. Eine Infektion mit potentiell zoonotischen Helminthen wurde mit einer Prävalenz von über 90% bei häufig vorkommenden Arten wie Rotfuchs und Goldschakal festgestellt, ähnlich sieht es bei Hunden im gleichen Gebiet aus. Daraus lässt sich schließen, das eine Übertragung der Krankheitserreger von Wildtieren auf Hunde und so wiederum auf den Menschen sehr wahrscheinlich ist und zunehmend an Bedeutung für das One-Health-Konzept gewinnen wird.

Tull A et al. (2022) High overlap of zoonotic helminths between wild mammalian predators and rural dogs – an emerging One Health concern? Parasitology 149, 1565-1574. https://doi.org/10.1017/S0031182022001032
25/07/2022
In den letzten Jahrzehnten wurde eine rasche Ausbreitung des Goldschakals (Canis aureus) nach Nord- und Westeuropa beobachtet. Um das Ausbreitungspotenzial aufzeigen zu können projizierten die Autoren in einem Nischenmodellierungsansatz (Ensemble forecasting) die zukünftige klimatische Lebensraumeignung des Goldschakals in Europa. Die Ergebnisse der Studie zeigen eindeutig, dass sich Gebiete mit klimatischen Bedingungen, die denen des derzeitigen Kernverbreitungsgebiets des Goldschakals in Europa entsprechen, in den kommenden Jahrzehnten stark nach Norden und Westen ausdehnen werden.

Cunze S & Klimpel S (2022) From the Balkan towards Western Europe: Range expansion oft he golden jackal (Canis aureus) – A climatic niche modeling approach. Ecology and Evolution 12:e9141 https://doi.org/10.1002/ece3.9141