Goldschakal

Canis aureus

Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
Familie: Hunde (Canidae)
Ursprungsgebiet: Mittlerer Osten
Ernährung: Omnivor
Untersuchung:
Bedrohung heimischer Arten – Verbreitung – Parasitierung – Krankheiten
Größe:
70 – 100 cm
Gewicht:
7 – 15 kg
Alter:
5 – 6 Jahre
Paarungszeit:
Jan – Feb
Tragzeit:
62 Tage
Wurfgröße:
4 – 5
Habitate:
Feuchtgebiete – Felder – Siedlungen
Schlafplätze:
Erdbauten
Aktivität:
dämmerungs- / nachtaktiv
Überwinterung:
Winterruhe
Fraßfeinde:
Wolf – Seeadler
Ein Golschakal markiert das Revier

Verbreitung

Der Goldschakal ist in vielen Teilen Asiens sowie als einzige Schakalart auch in Europa verbreitet. Dort beschränkte sich sein Vorkommen bisher besonders auf die Balkanregion, von dort breitete er sich in den letzten Jahrzehnten auf natürliche Weise mehr und mehr nach Zentral, Ost- und Südeuropa aus. In Italien wurde der Goldschakal 1985, in Österreich 1987 und in der Schweiz 2011 erstmals nachgewiesen. Für Deutschland gab es 1996 den ersten Nachweis eines männlichen Goldschakals im Süden Brandenburgs.

Bisherige Fundpunkte des Goldschakals

Zukunft

Aufgrund des Fehlens natürlich vorkommender Feinde, abgesehen vom Wolf (Canis lupus), ebenso wie der großen Anpassungsfähigkeit des Goldschakals ist eine weitere zukünftige Ausbreitung in Europa sehr wahrscheinlich. In einigen Ländern wie Deutschland und der Schweiz ist der Goldschakal zudem nicht in der Liste der jagdbaren Arten im Bundesjagdgesetz aufgeführt, jedoch in der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie, Anhang V) gelistet, was zu seinem Schutz beiträgt und eine weitere Ausbreitung begünstigt.

Stilisierte Fährte des Goldschakals
Fährte des Goldschakals
Seitlich ist die eindeutige Fellzeichnung erkennbar

Zwischen Wolf und Rotfuchs

Der Goldschakal ist mit einer Körperlänge von bis zu 90 cm und einer Schwanzlänge von bis zu 30 cm etwas kleiner als der Wolf doch größer als unser heimischer Rotfuchs. Das Fell ist rötlich braun gefärbt, vom Hinterkopf entlang des Rückens bis zur Schwanzspitze sind die Haare dunkel bis schwarz. Die untere Schnauze sowie der Hals zeichnen sich durch einen helleren Fellfleck aus. Das äußere Erscheinungsbild kann hinsichtlich der Fellfärbung zwischen verschiedenen Gebieten variieren. Eine Besonderheit des Goldschakals sind die hufeisenförmig zusammengewachsenen Mittelzehenballen.

Lebensraum

Auch bei der Auswahl des Lebensraums ist der Goldschakal nicht besonders wählerisch. Bevorzugt werden Gebiete, in denen sowohl genug Nahrung als auch ausreichend Versteckmöglichkeiten in Form von Gestrüpp oder anderen Strukturen vorhanden sind. Tagsüber ziehen sich die Tiere in ihren Unterschlupf zurück, hierbei werden oft bereits vorhandene Baue andere Tiere übernommen.

Bei Bedrohung fletscht der Goldschakal – wie der Wolf – die Zähne

Verhalten

Canis aureus lebt vorzugsweise als Paar und nur selten in Rudeln. Der Goldschakal ist dämmerungs- bis nachtaktiv und bewegt sich in Kernarealen von bis zu 3 Quadratkilometern, diese Territorien werden bei Gefahr verteidigt. Mit ca. Mit einem Jahr werden die Tiere geschlechtsreif, haben sich Männchen und Weibchen gefunden bleiben sie zeitlebens zusammen. Die Paarungszeit liegt zwischen Januar und Februar, pro Wurf werden bis zu 5 Welpen geboren. Oftmals verbleibt ein Jungtier nach der Aufzucht bei den Eltern, um bei der Pflege des nächsten Wurfes zu helfen.

Das variabel gefärbte Fell hilft bei der Tarnung im Unterholz

Ernährung

Die Jahreszeit und das Habitat beeinflussen das Nahrungsangebot des Goldschakals, doch als Nahrungsgeneralist ist er äußerst anpassungsfähig. Als Raubtier ernährt er sich hauptsächlich von kleineren Säugetieren, sowie von Insekten, Amphibien und Fischen. Doch auch pflanzliche Nahrung, Aas oder anthropogene Nahrungsressourcen werden genutzt.

Schädel eines Goldschakals
Unterkiefer und Oberkiefer, Zahnformel 3142/3143

Vom Goldschakal erbeutete Arten